30.08.2025

WOLFSZEIT FESTIVAL 2025 - 21.08. bis 23.08.

Das WOLFSZEIT FESTIVAL hat sich über die Jahre einen Namen als das deutsche Pagan- und Blackmetal Festival gemacht. Grund genug für uns, den Weg nach Eisfeld anzutreten um dem Festival einen Besuch abzustatten. Aus terminlichen Gründen war es uns leider nur möglich, am Festival-Samstag vor Ort zu sein. Doch dieser eine Tag hat ausgereicht um..... aber lest selbst.

Der Zeltplatz

Am Ort des Geschehens angekommen wird man von freundlichen Einweisern erst mal zur Einfahrt und Glaskontrolle gelotst. Alles läuft hier ganz entspannt ab. Auch die Zeltplatzsituation ist super hier. Man hat genug Platz um seine Zelte samt Pavillon aufzustellen und auch das Platzfreihalten für Nachzügler (natürlich im angemessenen Rahmen) ist gestattet. Ich kann mich noch dunkel erinnnern, dass das auch mal auf größeren Festivals Gang und Gäbe war, mittlerweile aber nicht mehr geduldet wird. Großes Plus für das WOLFSZEIT FESTIVAL.
Gegen den geringen Preis von 15€ kann man ein Duschbändchen erwerben und den nahegelegenen Dusch und WC Bereich (mit gespühlten Toiletten) benutzen. Der große Dusch-Container fasst 10 Einzel-Duschkabinen, jeweils mit Spiegel, Waschbecken und Umkleidebereich. Der WC-Container beinhaltet 14 Toilettenkabinen, auch jeweils mit Spiegel und Waschbecken. Beide Container werden durchgehend betreut und gereinigt. Für ein Festival in dieser Größenordnung nicht selbstverständlich.
Als kleines Bonbon sei hier noch der Ausblick vom Zeltplatz erwähnt. Da das Gelände sich auf dem Burgberg in Eisfeld befindet, hat man vom Zeltplatz aus einen herausragenden Blick ins bewaldete Tal und kann jeden Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern.

Das Festivalgelände

Aber genug Zeltplatzromantik. Auf geht's aufs Festivalgelände. Für das leibliche Wohl ist hier bestens gesorgt und für jeden Geschmack etwas dabei. Vom Brathähnchen über Taccos bis hin zu asiatischen Genüssen und vom Bier über Met bis hin zu Cocktails ist hier alles geboten. Und alles zu absolut humanen Preisen. Hut ab, WOLFSZEIT FESTIVAL, sowas hat man leider selten. Wer es beim Essen und Trinken gemütlicher mag, kann sich auch im Restaurant direkt neben dem Gelände am Tisch bedienen lassen. Einfach super!
Die typischen Merch-Stände dürfen natürlich auch nicht fehlen. Seien es externe Verkäufer oder auch das Merch des Festivals. Apropos, hier eine Nachricht der WOLFSZEIT-Merchverkäufer an die Orga: bestellt mehr Merch, denn die Hoodies waren schon am ersten Festival-Tag ausverkauft..... mir war kalt....
Hält man sich nach dem Einlass links kommt man auf einen Erdwall, auf der Bierbänke (teils unter Pavillions) aufgebaut sind. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Bühne, die unter dem Erdwall aufgebaut ist. Wenn man die musikalische Beschallung etwas gemütlicher genießen möchte, ist das der perfekte Platz.
Ein großes Lob möchte ich noch an die Tontechnik raushauen. Der Sound, der da von der Bühne kam, war astrein, was bei einem Openair und den vorherrschenden Wetterverhältnissen alles andere als selbstverständlich ist.
Und da wir gerade von Wetterverhältnissen sprechen: hier zeigt sich die Weitsicht der Festival-Orga. Denn als es am Samstag Abend wirklich, und ich meine WIRKLICH, kalt wird, werden spontan Feuerschalen herangekarrt, mit Holz befüllt und entzündet, sodass sich jeder daran wärmen kann. Der regelmäßige Nachschub von Feuerholz wurde ebenfalls schnellstens organisiert, sodass niemand frieren musste. Dafür zwei Daumen hoch.
Hier noch ein kleiner Rundgang über das Gelände.

Heidnisches Dorf

Ein ruhiger und idyllischer Rückzugsort, wenn man dem Festival-Troubel mal entgehen möchte. Einige wenige Stände gibt es hier, an denen man Handgemachtes erstehen kann. Besonders möchte ich den Schild-Stand direkt am Eingang erwähnen. Hatte man doch versucht uns durch ein trickreiches Ratespiel zum Kauf eines Schildes zu verführen. Doch leider leider hatte der Schelm, dessen Idee das Spiel war, seinen Plan ohne das Wissen um die sehr umfangreiche Kenntniss um mittelalterliche Schildbaukunst unserer Redakteurin Meike geschmiedet. Diese ist nämlich erfahrene Reenacterin und kennt sich bestens aus. Fast auf den Cent genau rechnete sie die Selbstkosten eines Schildes auf und konnte somit sinnvoll begründen, warum sie das Spiel nicht eingehen werde. Eins muss allerdings gesagt werden: auch hier passten Preis und Leistung absolut zusammen. Es wurden absolut annehmbare Preise aufgerufen. Meine Hochachtung, hier soll niemand über den Tisch gezogen werden. Sehr vorbildlich.
Im Dorf gibt es dann noch eine Taverne, die verschiedenste Arten Met anbietet. Außerdem gibt es noch eine kleine Bühne, auf der sich Bands mit Akustikprogramm und Workshops, z.B. zum Thema Instrumentenbau, abwechseln.

Die Bands

Wie bereits eingangs erwähnt, waren wir nur am Festival-Samstag vor Ort. Deshalb beginnt unser Bericht zu den Bands mit

FOLKHEIM

Was für eine Eröffnung des finalen Festivaltags. Die Chilenen FOLKHEIM nehmen die Bühne im Sturm ein und brennen ein Feuerwerk von folkloristisch-indigen angereicherten Pagan-Metal ab. Die Band hat sichtlich Spaß auf der Bühne und die Energie, die von dem Sextett ausstrahlt, nimmt das Publikum direkt mit. Besonders erfreut waren FOLKHEIM über das Moshpit, das sich zur Mitte ihres Sets gebildet hatte. Leider war das deutsche Publikum nicht ganz auf den Haka gefasst, den FOLKHEIM zum letzten Song darboten. So wurde der traditionelle Tanz zwar bewundert und bejubelt, doch mitmachen war leider keine Option.

Im Nachgang hatten wir noch das große Vergnügen, die sech Chilenen zu treffen und ein spontantes Interview zu führen.

THYRFING

Die Schweden gehen sofort mit "Mot Helgrind" und danach "The Voyager" in die Vollen, um danach mit dem allseits geliebten und verehrten "Vargavinter" das Publikum vollends in der Hand zu haben. Jens Rydén versprüht wie gewohnt sein Charisma und macht den THYRFING Auftritt zu einem Highlight des WOLSFZEIT FESTIVALS.


PRIMORDIAL

PRIMORDIAL beginnen, wie es schon fast zur Tradition geworden ist, ihr Set mit "As Rome Burns". Sänger Alan hat sofort die Macht über das Publikum und kann dieses nach belieben dirigieren, sodass es sogar von den Bierbänken auf dem Erdwall schallt: "Sing to the slaves as rome burns!". Gänsehautmoment. Die Magie, die PRIMORDIAL emittiert, ist einfach nicht zu ignorieren. Alle sind gebannt und hängen an den Lippen Alans und den Klängen, die da von der Bühne kommen.


BLACKBRAID

Es wird dunkel auf der Bühne. Plötzlich ertönen indigene Stammesgesänge und nach und nach betreten die Musiker um Sgah’gahsowáh alias Blackbraid die Bühne. Dann verstummen die Gesänge und ein Sturm, nein ein Orkan bricht los. Frontmann Blackbraid performt, als ginge es um sein Leben und seine Mitmusiker tun es ihm gleich. Da kann man nicht neutral zusehen, man muss die Musik, die da von der Bühne kommt, mitleben. Man kann sagen, zum Abschluss des Festivals legen Blackbraid das Festivalgelände in Schutt und Asche. Ich bin schwer beeindruckt. Schon das aktuelle Album "III" (siehe Rezi) hat mich tief beeindruckt. Aber diese Livedarbietung reiht sich in die Riege der Top-Konzerte, die ich jemals besucht habe, ein.

FAZIT

Das WOLFSZEIT FESTIVAL ist definitiv einen Besuch wert. Es versprüht eine familiäre Aura, ist klein und gemütlich und bietet trotzdem Topacts. Apropos Topacts. Das hier sind die Bands, die für 2026 bereits bestätigt sind:

FINNTROLL
TAAKE
MÅNEGARM
EISREGEN
HEATHEN FORAY
ELLENDE
MITTELALTA
SAGENBRINGER

Tickets bekommt ihr hier.