Mit über drei Jahrzehnten, in denen sie die verdunkelten Tiefen des europäischen Black Metal geformt haben, kehren ENTHRONED mit „Ashen Advocacy“ zurück, der dritten Single aus ihrem kommenden zwölften Studioalbum, Ashspawn. Als krönendes Ritual des Albums konzipiert, manifestiert sich der Track als ein langsam brennender Psalm des Gerichts und der Erneuerung: ein psychologisches Tribunal, in dem das Selbst zwischen Ankläger, Angeklagtem und Richter gespalten wird.

„Ashen Advocacy“ entfaltet sich in feierlicher Eskalation: Ritualistische Perkussion und mittelschwere Dissonanz steigern sich zu einem überwältigenden Inferno aus Klang. Jedes Riff trägt die Schwere einer Anrufung in sich, seine Spannung verdichtet sich, bis das Lied in einem kathartischen Brand zusammenbricht. Melodische Fragmente tauchen kurz auf, nur um von der Welle der Verzerrung verschluckt zu werden. Nornagests gebieterische Gesangspräsenz wechselt zwischen Anrufung und Urteil und verkörpert sowohl Verurteilung als auch Freisetzung. Das Ergebnis ist eine Komposition, die das Physische und das Metaphysische überbrückt: ein Akt der Reinigung, der durch die Flamme vollzogen wird.

Das Stück destilliert den Kern von Ashspawn: Wiedergeburt durch Negation. Kehrverse wie „Accuser and accused, we are one in the same“ („Ankläger und Angeklagter, wir sind ein und dasselbe“) und „Through fire, we are forged anew“ („Durch Feuer werden wir neu geschmiedet“) dienen als Mantras der Auflösung, die die Grenze zwischen Schuld und Absolution verwischen. Die wiederholte Beschwörung „Sordes Te, Egregia Sordes Te“ schließt den rituellen Kreis des Albums und markiert den Tod falscher Göttlichkeit und den Aufstieg des befreiten Bewusstseins aus der Asche.