17.08.2025

BLACKBRAID - III

Tracklist:

  1. Dusk (Eulogy)
  2. Wardrums at Dawn on the Day of my Death
  3. The Dying Breath of a Sacred Stag
  4. The Earth is Weeping
  5. God of Black Blood
  6. Traversing the Forest of Eternal Dusk
  7. Tears of the Dawn
  8. Like Wind Through The Reeds Making Waves Like Water
  9. And He Became the Burning Stars...
  10. Fleshbound (Lord Belial cover)

VÖ: 08.08.2025
Label: Independent
Genre: Black Metal
Herkunft: USA

Lineup:
Sgah’gahsowáh (Jon Krieger) - Alles


Sehr gespannt habe ich dem 08.08.25 entgegengefiebert um Blackbraids drittes Album III hören zu können. Ich war schon sehr begeistert von der Single The Dying Breath of a Sacred Stag und außerdem total neugierig auf das generelle Thema, indigener Black Metal. Also, Ear-Pods rein, Spotify an und los gehts.

Empfangen werden wir von Lagerfeuergeknister und einem kurzen akustischen Intro. So wird eine sehr schöne, angenehme Atmosphäre aufgebaut und die Neugier auf das kommende steigt noch weiter.

Los gehts dann mit Wardrums at Dawn on the Day of my Death. Man wird sofort mitgerissen wie von einer Tsunamiwelle. Rasant, brutal und mit eingängiger Melodie. Das textuelle Konzept hat mich überrascht. Ich muss hier gestehen, ich habe leider keinerlei Kenntnis von indigener Mythologie (ein Grund, warum ich mich unbedingt mit Blackbraid auseinandersetzen wollte). Warum war ich überrascht? Ich sehe hier unglaubliche viele Ähnlichkeiten zwischen der von mir so sehr geliebten nordeuropäischen und der indigenen Mythologie. Der Kampf ist etwas edles, der Tod im Kampf ist ehrenhaft und wenn dieser gekommen ist, "The eagles shall rise to carry me home". Kommt mir bekannt vor.

Weiter geht es mit The Dying Breath of a Sacred Stag. Ich finde, in Sacred Stag hört man ganz klar Sgah’gahsowáh faible für Dissection, was hier in keiner Weise negativ gemeint ist. Musikalisch ein grandioser Song. Hier werden einem so viele Facetten des Black Metal geboten, dass einem selbst nach dem zehnten mal anhören nicht langweilig wird.
Wir werden etwas ruhiger mit The Earth is Weeping. Ein akustisches Stück das wieder zur Gesamtatmosphäre des Albums beiträgt. Schwerfällig, traurig und düster erklingen hier akustische Gitarren und es ertönen die Geräusche des unberührten Waldes. Dies bietet den perfekten Aufbau für das kommende God of Black Blood. Schwere, getragene Rhythmen, die einen schon fast in Trance versetzen wollen, dazwischen ein Flötenspiel und zum krönenden Abschluss ein mitreißendes Solo von Gast Randy Moore.

Es wird wieder ruhiger, denn es folgt ein weiteres Instrumentalstück, Traversing the Forest of Eternal Dusk. Wundervoll, zerbrechlich, hochharmonisch und dann gesellt sich noch die indigene Flöte (leider weiß ich nicht, wie dieses Instrument heißt) dazu. Ich bin doch etwas gerührt bei diesem Song. Ein Meisterwerk. Mit Tears of the Dawn geht es dann hymnenhaft weiter. Der Song vermittelt einem das Gefühl von drohendem Verlust, der dann zur Mitte des Songs tatsächlich eintritt und man sich nun einem rasanten Black Metal Gewitter gegenüber sieht. Extrem starker Song.

Wir gehen wieder in die Akustik-Abteilung mit Like Wind Through The Reeds Making Waves Like Water. Der Titel ist Programm, denn der Song fließt unbeschwert und leicht durch die Gehörgänge und holt den Zuhörer wieder in die Sonne zurück. ... Nur damit man dann in eine Midtemponummer geworfen wird, die so mitreißend ist, dass man einfach nicht ruhig sitzen oder stehen bleiben kann. And He Became the Burning Stars... ist ein Nackenbrecher. Auch hier haben wir wieder auf lyrischer Seite den Umgang mit dem Tod in der indigenen Mythologie. Dieses Einswerden mit der Natur, "Through the vines of the willow, there I shall ascend", zeigt mir wieder mal, dass die Christianisierung eines der nachhaltig schlimmsten Ereignisse der Menschheitsgesichte war. Was hätte man von den verschiedenen Mythologien/Glaubensrichtungen lernen können. Aber ich schweife ab. Wir haben hier wieder ein Meisterwerk an Musik, so abwechslungsreich, mitreißend, wunderschön zu hören. Und ganz langsam, ganz behutsam, wird man aus dem Song und dem Album getragen.
Ach nee, da war ja noch was ;D. Wir bekommen noch eine Coverversion von Lord Belial. Blackbraid kredenzt uns seine Interpretation von Fleshbound. Ich werde jetzt hier nicht weiter auf den Song eingehen.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hier ein Album gehört habe, dass seines Gleichen sucht. Für mich definitiv ein Kandidat zum Album des Jahres. Blackbraid werden auf dem diesjährigen Wolfszeit-Festival spielen und das WildWolf-Magazin ist dabei. Wir werden definitiv einen Livebericht zu Blackbraid machen. Ich freue mich schon sehr darauf, die Songs live zu erleben.

BJ

10 / 10