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Mit Solastalgia dringen die deutschen Post-Metal-Verfechter zu ihrem innersten Kern vor und liefern ihr bislang verletzlichstes und zugänglichstes Album ab. "Solastalgia beschreibt die Trauer über den Verlust der Natur“, erklärt HERETOIR. Allein die Existenz dieses Begriffs entlarvt schonungslos unsere Entfremdung von diesem Planeten – eine leichte Beute für diese kompromisslosen Analytiker menschlichen Elends.

Während sich einige Songs mit Umweltproblemen befassen, konzentrieren sich andere auf persönliche Gefühle und die Herausforderungen der menschlichen Existenz in einer sich rasant verändernden Welt. Heretoir war schon immer pure Emotion. Der Schmerz des modernen Lebens, vertont. Und doch erweist sich die verzweifelte Schönheit von Solastalgia als ispirierende Quelle. Das gemeinsame Songwriting von David, Matthias und Nils prägt den neuen Sound von HERETOIR.

Nachdem HERETOIR auf dem Vorgänger Album „Nightsphere“ ihre dunkle und düstere Seite erkundet haben, gehen sie dieses Mal eine andere Richtung. Die Songs von Solastalgia decken ein breites Spektrum emotionaler und harter Musik ab. Von Modern Metal über Black Metal und Post Rock bis hin zu Screamo. Wie auch immer man es nennen mag: Im Grunde ist es pure Melancholie und tiefe Dunkelheit. Ich möchte hier gar nicht auf einzelne Songs eingehen, den jeder wird für sich etwas anderes heraushören. HERETOIR haben hier ein düsteres und progressives Meisterwerk geschaffen, von dem sich jeder unbedingt selbst ein Bild machen muss. Mit Metaphor, einem gelungenen IN FLAMES Coversong, schließt das Album ab.

9 / 10 MK