LES BÂTARDS DU ROI - Les Chemins de l'Exil
Tracklist:
- La Forêt
- L’Âme sans repos
- Vers l’Étoile solitaire
- Le Chevalier au corbeau
- Ord Vil Merdos
- Le Val Dormant
- Les Chemins de l’exil
- La Chevauchée cadavérique
- Sous la Couronne de l’Éternité
VÖ: 10.10.2025
Label:
Les Acteurs de l'Ombre Productions
Genre: Melodic Black Metal
Herkunft: Frankreich
Lineup:
Regicide – Rhythm Guitar, Vocals
Æni – Lead Guitar, clean Vocals
Dæmonicus – Drumms
Wer das Label Les Acteurs de l'Ombre noch nicht kennt, sollte sich schnellstens damit vertraut machen. Denn unter deren Stempel erscheint aktuell jede Menge hochwertige Musik aus unserem Nachbarland Frankreich. So auch das mir vorliegende Album von LES BÂTARDS DU ROI, "Les Chemins de l'Exil" (die Pfade des Exils). Es ist das zweite Album der Band aus Orleans, die sich tatsächlich erst 2022 gegründet hat und letztes Jahr ihr Debüt veröffentlich hat. Thematisch ist das Konzeptalbum in einem mittelalterlichen Köngireich angesiedelt, was durch den Königsmord dreier Brüder ins Chaos gestürzt wird. Nun denn. So lasset die Spielleute aufspielen.
Die Bastarde des Königs starten sanft mit Streichern in das Album, bevor "La Forêt" mit einem Ohrwurm an Melodiepart starten. Das
musikalische Hauptthema des Songs bleibt bei mir sofort hängen. Es hat den Anschein, als wollten die Franzosen mit dem Opener des
Albums sofort klarstellen, was alles in ihnen steckt. Die bereits erwähnte, eingängige Melodie, harscher Gesang, der von klarem
Gesang untermahlt wird (der an keiner Stelle schnulzig wirkt, im Gegenteil), Blastbeats, Tremolopicking.... hach, mir geht das Herz
auf. Saustarker Song.
Ähnlich geht es bei "L’Âme sans repos" und auch "Vers l’Étoile solitaire" weiter. Ich finde es bemerkenswert, wie Les Batârds es
schaffen, ohne viel Gitarrengefrickel solch ergreifende Melodien zu erschaffen. Gerade bei letzt genanntem Song sind es während des
Verses nur vier oder fünf verschiedene Noten, die diese fesselnde Melodie gestalten. Ähnliches kenne ich nur von Esa von Amorphis.
Hach ja... und dann kommt "Le Chevalier au corbeau"! Was soll ich sagen. Der Song beginnt mit einem Melodiepart, den ich ergreifender selten gehört habe. Aber bevor dieser bis zur Gänze ausgereizt wird, gibt es erst mal ordentlich mit Blast Beats auf die zwölf. Dann wird der Vers-Part langsamer, die Grundmelodie schleicht sich langsam, fast unbemerkt in das Vers-Thema ein (das ist so verdammt genial gemacht von den Jungs!!) und so entsteht ein Mini-Cliffhanger der dann im Refrain explodiert! Und meine Götter, was für ein Refrain. Die Melodie vom Anfang, gepaart mit dem Klargesang von Æni... ich bekomme Gänsehaut. Der Song kommt auf meine Playlist! Und damit ihr wisst, wovon ich rede, bitteschön:
Bei "Ord Vil Merdos" wird wieder ein wenig mehr auf die Tube gedrückt. Ein treibender Song mit Mitgröhl-Refrain. Der kommt live sicher gut. Nach diesem kurzen Sturm geht es etwas melancholischer weiter. "Le Val Dormant" möchte ich schon fast als Black-Metal-Ballade bezeichnen. Ergreifende Meldoien und Regicides schon fast verzweifelt wirkendes Gekeife schaffen hier eine wunderschöne Atmosphäre. Bemerkenswert ist übrigens hier auch, was Dæmonicus hinter seinem Drumkit veranstaltet.
Nach so viel Melancholie wird es mal wieder Zeit, wachgerüttelt zu werden. Und genau das macht der Titelsong "Les Chemins de
l’exil". Rasanter Melodic-Black-Metal in Reinkultur. Und trotz aller Blast-Beats und Knüppelparts kann dieser Song trotzdem noch mit
einem Melodiebogen um die Ecke schauen, der sich wieder mal ins Gehör brennt.
Es geht weiter mit einem bitterbösen Riff als Intro von "La Chevauchée cadavérique". Nach all der Harmonie und Melancholie der
vorangegangenen Songs klingt "La Chavauchée" schon fast fies und dreckig. Gefällt mir sehr gut.
Der Abschluss des Albums naht. "Sous la Couronne de l’Éternité" beginnt mit Orgeln, zu denen sich erst das Schlagzeug dazugesellt und dann kommt eine Wand aus Gitarren. Der Song türmt sich schier vor einem auf, lässt den Zuhörer sich klein und verlassen fühlen. Und als dann der Refrain mit der getragenen Melodie einsetzt, fühlt man sich schon fast von einem Windstoß, oder einer Welle, was einem lieber ist, davongerissen.
Ich bin absolut beeindruckt. Diese Band muss man im Auge behalten. Da kommt was ganz großes aus Frankreich auf die Welt zu und ich kann dem Label Les Acteurs de l'Ombre nur Raten, LES BÂTARDS DU ROI jegliche Unterstützung zu gewähren, die sie brauchen und die Jungs zu promoten, wo es nur geht. Wir haben hier eine Band, die noch viel Aufmerksamkeit auf sich lenken wird. Messieurs, vous avez gagné un nouveau fan en moi.
BB
10 / 10