06.09.2025

VIOLATOR - Unholy Retribution

Tracklist:

  1. Hang The Merchants Of Illusion
  2. Cult Of Death
  3. Persecution Personality
  4. Destroy The Altar
  5. The Evil Order
  6. Chapel Of The Sick
  7. Rot In Hell
  8. Vengeance Storm

VÖ: 05.09.2025
Label: Kill Again Records
Genre: Thrash Metal
Herkunft: Brasilien

Lineup:
Poney Ret Crucifier - Bass,Vocals
Capaça Bloody Nightmare - Guitars
Cambito Chains Killer - Guitars
Batera Bone Crusher - Drums


"Unholy Retribution" ist der dritte Langspieler der brasilianer VIOLATOR. Obwohl die Band bereits 2002 gegründet wurde, haben sie zwar einige EPs und Splits veröffentlicht, aber daneben eben nur das Debütalbum "Chemical Assault" im Jahre 2006 und "Scenarios Of Brutality" 2013. Mal sehen, was die lange Schaffensphase zwischen 2013 und heute so hervorgebracht hat.

"Hang The Merchants Of Illusion" macht sich gar nicht erst die Mühe groß in das Album einzuleiten. Man geht sofort die Vollen. Ich fühle mich leicht an die Anfangszeiten von Sepultura erinnert. Man bietet hier Thrash Metal aller erster Güte und bleibt dabei schön abwechslungsreich. So kann es gerne weiter gehen. "Cult Of Death" könnte genau so gut auf einem der frühen Slayer-Alben stehen. Versteht mich nicht falsch, ich versuche nur parallelen zu ziehen um zu beschreiben, was ich hier höre. Dabei haben VIOLATOR durchaus auch ihre Alleinstellungsmerkmale. Es folgt "Persecution Personality" und ich habe mich sofort in das Riffing des Songs verliebt. Kompromisslos, direkt aber durchaus auch mit dem ein oder anderen überraschenden Schnörkel darin, der den Song richtig spannend macht. "Destroy The Altar" ist eine Uptemponummer die definitiv mehrere Moshpits verdient hat. Ich finde es faszinierend, wie es VIOLATOR schaffen, spieltechnisch anspruchsvoll zu sein und dabei ihre Brutalität nicht zu verlieren. Respekt.

Als wollte man eine kleine Verschnaufpause einbauen, beginnt "The Evil Order" getragen und schleppend. Aber hey, Pausen sind für Weicheier, also geht es nach diesem kleinen, langsamen Intro direkt rasant weiter. Der Song wechselt immer mal wieder das Tempo wobei mich die Midtempo-Parts wieder an Slayer erinnern. Also ihre Einflüsse verstecken VIOLATOR definitiv nicht. "Chapel Of The Sick" macht keine Gefangenen und ist einfach eine stabile Uptempo-Thrash-Metal Nummer. Die kommt bestimmt ins Live-Set. Und in die gleiche Kerbe schlägt auch "Rot In Hell". Halsbrecherische Vocals, Highspeed-Picking der Gitarren und Hochleistungssport an den Drums. Und doch kommt noch eine kleine Überraschung. Ein kurzer Off-Beat-Part in der Mitte des Songs lässt aufhorchen und verhindert so (für mich jedenfalls), dass auch nur das kleinste Bisschen Langeweile aufkommen könnte. Also spieltechnisch brauchen sich VIOLATOR wirklich nicht zu verstecken. Und dann kommt "Vengeance Storm". Dieser beginnt wieder langsam mit einem vor Bosheit triefendem, in feinster Thrash-Metal-Manier abgedämpft gespielten Melo. Und dann gehts dann auch schon ab. Ich finde es Song für Song faszinierend, was hier auf den Gitarren passiert, ohne dass es aufgesetzt klingt. Anspruchsvolle Girarrenarbeit, die aber niemals auf Kosten der Aggressivität des Songs geht. Daumen hoch dafür.

VIOLATOR liefern hier eines der Thrash-Metal Alben des Jahres ab. Soweit wage ich mich definitiv aus dem Fenster zu lehnen. Ich kann es nur noch mal betonen: die Brasilianer schaffen es, sehr gutes Songwriting und spieltechnischen Anspruch mit Wildheit und Aggressivität zu verknüpfen. Ich sehe hier ein sehr breites Publikum angesprochen, sowohl diejenigen, die gerne beim Musikhören überrascht werden, als auch diejenigen, die einfach brutale, schnelle Musik haben wollen.

BB

9 / 10