WODE - Uncrossing The Keys
Tracklist:
- Two Crossed Keys
- Under Lanternlight
- Saturn Shadow
- Transmutation
- Prisoner Of The Moon
- Fiery End
- Lash Of The Tyrant
- Phantom
- Dashed On The Rocks
VÖ: 03.10.2025
Label:
20 Buck Spin
Genre: Death/Black Metal
Herkunft: England
Lineup:
M. Czerwoniuk - Vocals, Guitar, Keys & Organ
T. Horrocks - Drums, Guitar, Keys & Synth
D. Shaw - Guitar & Backing Vocals
E. Troup - Bass Guitar
WODE präsentieren uns ihr mittlerweile viertes Album "Uncrossing The Keys". Ich muss gestehen, ich habe keines der Vorgängeralben gehört und gehe nun völlig jungfräulich an diese Rezension heran. Und ich muss sagen, ich habe nicht schlecht gestaunt über das, was da aus den Boxen kam. Das Infosheet des Labels sprach von einer Black Metal Band aus Manchester. Aber WODE ist noch so viel mehr.
Stephen Fletcher
"Two Crossed Keys" macht den Anfang des Albums und hat mich erst mal mit offenem Mund dümmlich dreinschauend dasitzen lassen. Der Song erinnert an einen Horrorfilm mit seinen sehr gruseligen Gitarrenmelodien. Interessant ist auch der ganze Aufbau des Songs, der schon etwas komplexer ist, als erwartet. "Under Lanternlight" hat fast den gleichen Effekt auf mich wie der Vorgänger, da der Song einen schon fast punkigen flair hat. Zwischendurch noch ein paar frühe Iron Maiden Einflüsse mit eingestreut und schon hat man einen einfach nur genialen Song. An dieser Stelle möchte ich auch den Sound des Albums mal ansprechen. Ich finde es genial, wie man in einer Zeit, in der es darum geht, jede einzelne Nuance, jeden einzelnen Attack an den Saiten, herauskitzeln möchte und die digitale Sterilität feiert, einfach mal ein Album produziert, das klingt, als sei es in den späten 70ern oder frühen 80ern aufgenommen worden. Der Sound der Scheibe ist einfach so schön organisch und lebendig, was dem gesamten Flair der Songs noch zusätzlich richtig gut tut. Hier wurde ein super Job gemacht.
"Saturn Shadow" kommt sehr progressiv rüber, definitiv kein easy listening Song. Und sowas gefällt mir. Dieser Song braucht ein paar Durchläufe, einfach weil es so viel zu hören und entdecken gibt. Hach ja... und dann kommt "Transmutation". Ich habe mich sofort in das musikalische Hauptthema verliebt. Man kann hier schon fast von einer Halb-Ballade sprechen. Die Verse sind düster gehalten während der Refrain mit der balladesken Hauptmelodie überzeugt. Und dann ist da noch das wunderschöne Solo in der Mitte des Songs zu erwähnen. Für mich einer der absoluten Top-Songs des Albums und kommt definitiv auf meine Playlist.
"Prisoner Of The Moon" möchte uns wohl dann langsam aus der verträumten Stimmung von "Transmutation" holen, bevor der Song uns dann komplett um die Ohren fliegt. Hier geht es schneller zur Sache und die Gitarrenriffs sind einfach brutal. Genialer Song. Hier muss ich auch mal die Vocals erwähnen. Czerwoniuk macht mit seiner extrem brutalen Stimme mächtig Eindruck und trägt wesentlich zum Gesamtbild des WODE Sounds bei. Durch den extremen Hall auf der Stimme wirken die Vocals, als kämen sie direkt aus den Tiefen der Hölle. Genial.
Weiter geht's mit "Fiery End" und den NWOBHM Einflüssen von WODE. Diese sind in "Fiery End" einfach nicht von der Hand zu weisen. Ein kurzweiliger Song, der allerdings im Vergleich zu den anderen Songs doch etwas spurlos an mir vorbei geht. "Lash Of The Tyrant" geht dann konsequent den progressiven Weg. Komplexer Songaufbau, vertrackter 3/4 Tackt mit jeder Menge Überraschungsmomenten und sogar vereinzelt Blastbeats. Hach, da schlägt mein Herz höher. "Lash Of The Tyrant" ist die Art Song, die dich nach dem ersten Höhren erst mal sprachlos sitzen lässt und du dir sagst, "was zum F... ist da gerade passiert? Den hör ich gleich noch mal." Mein zweites Highlight auf dem Album.
"Phantom" ist ein wunderschönes, sphärisches Zwischenspiel bevor mit "Dashed On The Rocks" das Finale des Albums auf uns zu rollt. Die Ruhe, mit der "Dashed On The Rocks" beginnt, kommt mir direkt trügerisch vor. Und ich sollte Recht behalten. Nach knapp zwei Minuten verträumter Melodie, wird ein Sturm entfesselt. Der schnellste und brutalste Song des Albums, definitiv. Aber wer jetzt denkt, das wird easy listening, der liegt hier falsch. Auch hier haben wir wieder viele unterschiedliche Passagen. Man könnte meinen, WODE holen für ihren letzten Song des Albums noch mal alles raus, was ihren Sound ausmacht. Ich höre Black-Metal, NWOBHM, ein bisschen Punk und eben den typischen WODE-eigenen Stil.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass mich "Uncrossing The Keys" zuerst total überrascht und dann zu 100 Prozent überzeugt hat. "Uncrossing The Keys" ist ein Album, wie es nicht alle Tage erscheint. Es entzieht sich jeglicher Kategorisierung, hat für mich persönlich ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und ist ein Pflichtkauf. Punkt, basta!
BB
10 / 10